Abklärung und Erstgespräch

Die Einschränkungen der Fruchtbarkeit verteilen sich grob geschätzt zu einem Drittel auf Störungen beim Mann, ein Drittel bei der Frau und in gut einem Drittel bringen beide einen Faktor mit. Ein kleiner Prozentsatz lässt keinen auffälligen Befund finden.

Die Basisabklärung der Kinderwunschpaare stützt sich auf fünf wesentliche Säulen:


Eine ausführliche Anamnese zur medizinischen Vorgeschichte bei beiden
Hier werden alle bisherigen Befunde erhoben, eventuell durchgeführte Operationen sowie die gynäkologisch spezifische Anamnese bezüglich des Menstruationszyklus, Menstruationsbeschwerden besprochen. Wichtig ist auch festzustellen, ob in der Vorgeschichte entzündliche Erkrankungen im Genitalbereich aufgetreten sind. Die allgemeine gesundheitliche Situation, eventuell bestehende allgemeine Grunderkrankungen, Allergien und die Familienanamnese werden abgefragt.



Eine gründliche Ultraschalluntersuchung bei der Frau
Zur Erstuntersuchung gehört auch ein gründlicher Ultraschall, der Aufschluss über die anatomischen Gegebenheiten von Gebärmutter, Eierstöcken und zum Teil auch des Eileiters ergibt. Nicht selten werden hier für die Fruchtbarkeit relevante Veränderungen entdeckt, die bisher unerwähnt blieben. In einem Basisdiagnostikzyklus kann auch ein Follikelmonitoring zur Feststellung des Eisprungs durchgeführt werden.



Hormonbestimmung – Befundbesprechung bei der Frau
Zur nicht invasiven Basisabklärung gehört auch ein sogenannter Basishormonstatus, der idealerweise zwischen 3. und 5. Zyklustag (1. Zyklustag ist der Beginn der Menstruationszyklus) abgenommen werden soll. Als Standartwerte gut wären FSH, LH, Estradiol, Testosteron, Prolaktin, Vitamin D und je nach Ultraschallbefund zusätzlich AMH und erweitere Androgendiagnostik. 


Soweit vorhanden, werden beim Erstgespräch mitgebrachte Befunde ausführlich besprochen und fehlende Parameter können bei uns erhoben werden. Die für das Zyklusmonitoring notwendigen Parameter LH, Estradiol und das Schwangerschaftshormon HCG können direkt im hauseigenen Labor rasch und jederzeit erhoben werden. Das bringt eine äußerst hohe Flexibilität und ermöglicht 7 Tage in der Woche den Topstandard anbieten zu können. 



Spermiogramm beim Mann
Das typische Spermiogramm befundet nach WHO Kriterien das Samenvolumen, die Dichte der Samenzellen, deren Beweglichkeit und Form. Mit dieser schmerzlosen Untersuchung lassen sich bereits sehr wichtige Informationen gewinnen und oft werden über das Spermiogramm die Weichen über die weitere Behandlung gestellt.


Darüber hinaus wird in unserem Labor auch ein HBA-Test (Hyaluronan Bindungs Assay) angeboten. Dabei wird eine wichtige Information über die Bindungsfähigkeit der Spermien gewonnen. Dieser Funktionstest ist eine sehr wesentliche Erweiterung des klassischen Spermiogrammbefundes.


Weiterführende andrologische Abklärungen erfolgen durch den Andrologen/Urologen.



Eileiterdurchgängigkeitsprüfung
Für eine natürliche Befruchtung oder Befruchtung mittels Insemination ist die Durchgängigkeit zumindest eines Eileiters eine Grundvoraussetzung.


Von Natur aus sind die Eileiter und Eierstöcke doppelt angelegt, um im Falle einer einseitigen Schädigung eine Reserve zu haben. Je nach Kinderwunschdauer vorhandenen Vorbefunden und angestrebter Behandlung kann eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung empfehlenswert sein. Neben der klassischen Bauchspiegelung, welche stationär in einem Krankenhaus durchgeführt werden kann, bietet sich hier die Möglichkeit der Ultraschalldurchgängigkeitsprüfung. 


Neben der Information über die Durchlässigkeit der Eileiter hat auch die Durchspülung einen positiven Effekt auf eine eintretende Schwangerschaft. Die Ultraschalluntersuchung hat nicht denselben Informationsgehalt wie eine Bauchspiegelung, ist dafür nicht invasiv und braucht keine Narkose. Sie kann bei uns ambulant durchgeführt werden.